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              Meine Gedichte

 

 

 

 

 

 

    

Versuch den Wind nicht einzusperren !

Er weht wie er es will.               

Der Wind , er duldet keinen Herren.                                 

Sein Atem steht nie still.

 

Versuch die Zeit nicht anzuhalten !

Denn nichts hemt ihren Lauf .

Wo Ewigkeiten endlos walten ,

hört Menschenwille auf.

 

Versuch das Meer nicht leerzutrinken !

Die Wasser sind zu groß,

und alle Träume rasch versinken

im dunklen Meeresschoß.

 

Versuch den Himmel nicht zu messen !

Er ist unendlich weit,

hat seine Grenzen selbst vergessen

in der Unendlichkeit .

 

Versuche Gott nicht zu ergründen !

Es blendet dich sein Licht.

Er ist nur im Gebet zu finden

und duldet Zweifel nicht.

 

Versuche in dein Herz zu lauschen,

ob Liebe in ihm wohnt !

Verspührst du dann ihr sanftes Rauschen,

hat Gott dich reich belohnt.

 

           

 

Römische Verhältnisse

In Rom regiert die Mafia ,

in Berlin nur noch die Dummheit,

und war Vernunft gar einmal da,

so ist sie nur noch stumm heut.

 

In Rom gibt es den Vatikan,

in Berlin ein paar Parteien.

Im ersten hockt ein alter Mann,

im Parlament nur Laien.

 

In Rom hat man vor langer Zeit

das Denken schon entmündigt.

In Berlin ist man nun auch soweit

und hat es angekündigt.

 

Der Papst darf schon unfehlbar sein,

der Kanzler will es werden.

So füllt sich der Verein

der Halbgötter auf Erden.

 

Und wer ein guter, frommer Chist,

der fühlt sich sündenschuldig,

und wer ein guter Deutscher ist,

der schweigt und zahlt geduldig.

 

         

 

Dann, ja dann

Wenn alle Engel Trauer tragen,

und schwarzer Schnee vom Himmel fällt,

wenn Träume nicht zu atmen wagen,

und Einsamkeit die Uhren stellt,

wenn Sonne mir den Tag verdüstert,

der Mond mir alle Sterne stiehlt,

ein Zweifel, den die Nacht geflüstert,

mir mitten in die Seele zielt,

wenn Wünsche deine Züge tragen,

die Sehnsucht mir das Herz umweht,

und wenn als Antwort aller Fragen

doch immer nur dein Name steht,

dann, ja dann fehlst du mir .

 

          

 

Lebenslauf

Geboren, gestorben, begraben,vergessen;

verzweifelt gewesen und Träume besessen.

Dazwischen auch etwas, man nennt es wohl Leben;

gefunden, verloren, gehaßt und vergeben.

 

Zur Schule gegangen, das erste Verliebtsein;

nach Himmelhoch jauchzend Zutodebetrübtsein.

Erwachsen geworden und Kind doch geblieben

und immer noch Briefe ans Christkind geschrieben.

 

Erfahrung gesammelt mehr schlechte als gute;

bisweilen gestreichelt, doch meistens die Knute.

Oft Pläne geschmiedet und wieder verworfen;

geblieben nur Wunden, die eitrig verschorfen.

 

Trotz mancher Enttäuschung niemals verbittert,

im schwärzesten Dunkel noch Hoffnung gewittert,

so eilen die Stunden, verflogen die Jahre

am holprigen Weg von der Wiege zur Bahre.

 

                      

 

Das Arbeitsamt

In München steht ein großes Haus,

das hat sehr viele Fenster.

Dort quellen Paragraphen raus,

und spucken Amtsgespenster.

 

Im Hause selbst hat man viel Zeit:

die Arbeit wird verwaltet.

Man waltet lang, man waltet breit,

man waltet, waltet, waltet.

 

Der Mensch, der amtlich registriert,

der ist nur eine Nummer.

Der Umstand, das er exisistiert,

erzeugt im Amt schon Kummer.

 

So wird der Mensch denn auch belehrt,

er wär nur für das Amt da,

und ja nicht etwa umgekehert.

Dies fehlte noch, verdammt ja !

 

In München steht ein großes Haus,

der Schlachthof gleich daneben.

Wer arbeitslos, ersieht daraus:

noch gilt er was im Leben!

 

 

Verzeihen

Verzeihen ist wie Abschiednehmen

von einem schönen Ideal,

wie stilles Sichzufriedengeben

mit einem Los der zweiten Wahl.

 

Verzeihen ist das leise Sterben

der Träume, die man einst gehegt,

Bereitschaft auch zu neuem Denken,

das jeden Zweifel abgelegt.

 

Verzeihen fordert stets Vertrauen,

ist Ende und ist Neubeginn,

denn nur in stetem Vorwärtsschauen

erfährt Verzeihen einen Sinn.

 

   

 

Spinnen der Zeit

Geduldig weben die Spinnen der Zeit

den endlosen Faden der Ewigkeit.

Sie spinnen ein Muster aus Glück und aus Leid

und weben hinein Vergänglichkeit.

 

Sie knüpfen die Fäden mal lose, mal fest,

überlassen bisweilen dem Zufall den Rest.

Doch eines ist ihnen ein striktes Gebot :

geknüpft an Geburt ist immer der Tod.

 

Die Spinnen, sie weben und spinnen stets fort :

es gibt keinen Anfang, kein Ende je dort.

Doch schätze dich glücklich, daß du sie nicht weißt,

die Stunde, in der dein Faden reißt.

 

 

Größenwahn

Ein Spatz, der von Gestalt sehr klein,

versucht verwegen, groß zu sein.

Er glaubt, es nützten ihm dabei

ein wenig Großtun und Geschrei.

 

Doch bleibt der Gute weiter klein,

und auch sein Stimmchen piepsigfein.

Trotzdem verfällt in den Wahn,

er wäre schon ein stolzer Schwan.

 

Er plustert sich gewaltig auf,

und so nimmt alles seinen Lauf :

er hat den Habicht ganz vergessen,

und wird von diesem aufgefressen.